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068 Australien 11 / Australia 11

 

Australien 11

(14. März - 7. April 2019)

 

(geschrieben von Flinke Feder vom 25. März bis 7. April 2019, redigiert vom grün gefiederten Papageienvogel; dem Ara)

(Die Red.) „Leise Reisen„ ist das Reisemagazin vom Solatrike Abenteuer. Konnte das Solatrike repariert werden? Was war in Melbourne alles los und weitere Fragen werden hier beantwortet.

 

Australia 11

(March 14. - April 7. 2019)

 

(Written by Power Pen from March 25. until April 7. 2019 edited of the Green-feathered Parrot Bird Macaw)

(Editorial) ”Gravel travel” is the travel magazine of the Solatrike Adventure. Could the Solatrike be repaired? What was going on in Melbourne and further questions will be answered here.


Schwarze Skyline der Stadt Melbourne am Abend mit orangem Himmel.
Skyline Melbourne

Hektisch in Melbourne

Flinke Feder (FF): Welche Aktivitäten hattest Du, als Du in Melbourne angekommen bist?

David Brandenberger (DB): Es war viel los. Zufällig kontaktierte mich Julian vom Solartuk Expedition, als ich gerade ange-kommen war und wir trafen uns zu einem Tee, um unsere Erfahrungen auszutauschen. Das Solartuk ist ein Tuk-tuk, welches sie umgebaut und mit Solarzelle betrieben haben. Damit fuhren sie von Melbourne die ganze Ostküste hoch nach Cairns. Ihr nächstes Projekt ist ein solar betriebenes Trike, darum wollten sie einige Informationen. Der nächste Tag war der Kunst gewidmet; ich besuchte die Nationale Galerie von Viktoria, konnte aber nicht alles sehen und musste den Rest für ein anderes Mal verschieben. Abends nahm ich Teil an einem Zeichnungskurs mit lebenden Modellen. Ich fand he-raus, dass dies eher ein Kurs für Anfänger war und ich über-sprang die Übungen. Erschwerend kam aber dazu, dass die Modelle nur 10 – 15 Min posierten, für mich viel zu kurz. Das war dafür eine Herausforderung, schnell zu skizzieren. Ich hatte mein Skizzenblock und Bleistift gewählt, anstelle der grossen Blätter und Kohlestifte – ich war nicht in der Stimmung für Kohlestifte und wie hätte ich die grossen Blätter mitnehm-en sollen? Dem Kursleiter passte das nicht, das war mir aber egal, bin genug alt, um zu tun, was ich will.

FF: Es ging Schlag auf Schlag weiter.

DB: Am Samstag hatte ich zwei fast gleichzeitige Events, an denen ich teilnehmen wollte. Früh am Morgen fuhr ich mit dem Solatrike los in die Stadt, schlängelte mich durch die City und kurvte durch das Industriegebiet zum Kart-Center. Dort war die Ausstellung von Elektromobilen wo ich die Leute vom Solartuk wieder traf und auch Wiebe war mit seinem Blue Bandit dort. Als inoffizieller Gast hatte ich mich neben dem Solartuk installiert und konnte einigen Interessenten Auskunft geben.

FF: Wieso bist Du nach etwas mehr als einer Stunde schon wieder gegangen?

DB: Der nächste Event rief und ich musste los, damit ich mich wieder durch die City schlängeln konnte. Ich kam aber gerade rechtzeitig an, um mich noch etwas vor zu bereiten.

FF: Vorbereiten? Was war das denn für einen Event?

WNBR

DB: Auf der Südhalbkugel fand an diesem Tag weltweit der WNBR (World Naked Bike Ride = Weltweite Nacktradeltour) statt. Dies ist eine weltweite Demonstration der Radfahrer, um auf die Radler und deren Sicherheit auf der Strasse aufmerk-sam zu machen. Die meisten Autofahrer geben nach einem Unfall mit einem Radfahrer an, sie hätten die Radler nicht ge-sehen, auch wenn die mit knallbunten Anzügen fahren. Die Demonstration fragt zurück: Muss ich erst nackt fahren, damit Du mich siehst? Geradelt wird dann so nackt, wie man selber möchte. Es ist kein Zwang und die meisten pinseln sich einen Slogan auf den Rücken mit Bodypainting oder bemalen den ganzen Körper.

FF: So wie ich Dich kenne, hast Du Dich mit dem Pinsel beschäftigt?

DB: Für ein paar temporäre «Kunstwerke» hatte ich meine Handschrift hinterlassen. Innerhalb von zwei Stunden radelte die Masse von etwa 400 Teilnehmern zum Melbourne Museum und wieder zurück auf einem Rundkurs. Das Solatrike war mitten drin dabei. Es war ein Riesenspass mit so vielen Radlern friedlich zu demonstrieren.

FF: Du warst mit dem ganzen Solatrike dabei, inklusive Anhänger?

DB: Ja klar, wenn schon, denn schon. Es geht ja darum aufzufallen und mit dem Ding fällt man auf.

FF: Ich habe langsam das Gefühl das ist manisch bei Dir. Auffallen um jeden Preis. Die anderen Leute waren wohl aber besser gebaut als Du?

DB: Darum geht es gar nicht. Es sind Leute allerlei Körper-grössen und Gewichtsklasse dabei. Ein weiteres Ziel ist ein positives Körpergefühl zu vermitteln; wir sind alle keine Super-models, akzeptieren uns aber wie wir sind und das auch gegenseitig.

FF: Du warst obendrein nicht untätig.

Live-Interview

DB: Ich baute schon einmal den Vordermotor aus und wech-selte ein Reifen mitsamt dem Schlauch. Jesus sagte schon, dass man keinen neuen Wein in alte Schläuche füllen soll, da soll man wohl auch keine alten Schläuche in neue Reifen füllen. Daneben versuchte ich so gut, wie möglich meinen neuen Song «Honeymoon» aufzunehmen.

FF: Hast Du dazu geübt für das Interview am Montagmorgen?

DB: Das natürlich ebenfalls. Wie angekündigt, wurde das Interview live übertragen. Fast hätte es nicht geklappt, weil Gary (der Interviewer) kurz davor einen Stromunterbuch hatte und in den ersten fünf Minuten nochmals. Doch sein Team rettete die Situation und anschliessend klappte es. Ich war in der ersten halben Stunde dran und erzählte über das Solatrike-Projekt, wie es dazu kam und was ich unterdessen erlebt hatte. Ein paar Fotos illustrierten die Aussagen. Abge-schlossen habe ich mit einer kurzen Kostprobe vom Solatrike-Thema. Das Instrumental habe ich vor zwei Jahren für meine Multivisionsshow geschrieben. Das ganze Interview kann man nun nachträglich anschauen im Laidback Bike Report Kanal auf YouTube.

FF: Jetzt bist Du schon in der «Hall of fame» der Liegerad-fahrer. Du hattest aber noch einige Probleme zu lösen.

DB: Die Batterie brachte ich zur Überprüfung und bei der Montageplatte derselben liess ich die Risse schweissen, damit sie nicht mehr herum wackelt. Alles ist in Ordnung mit der Batterie, also muss das Problem wo anders liegen. Erst repa-rierte ich aber noch den Vordermotor, baute den Freilauf aus und ersetzte den mit einem neuen. Nun läuft er wieder – hoffentlich! Ohne Gepäck läuft es, wie es dann Vollbeladen bergauf geht, stellt sich später heraus. Daneben habe ich aufgestaute Arbeit erledigt und die Navigation meiner Web-seite schlanker gestaltet. Die Seiten «Spass» und «Cartoons» sind jetzt Unterseiten in «Kreatives», die «Links» habe ich bei «Bio» untergebracht und die drei Seiten der «Photokina Köln» sind als Unterseiten in den «Fotografie Themen» zu finden, da ich neue Einträge in zwei von diesen Kapiteln von anderen Orten einfügte. Dazu habe ich eine neue Seite mit den häufig gestellten Fragen zum Solatrike Projekt eingerichtet und eine neue Seite für die vielen Australien Fotos.

FF: Hast Du auch an Deiner Musik gearbeitet?

DB: Ein Projekt, das ich vor mehr als einem Jahr begonnen hatte, konnte ich endlich fertig stellen. Nun ist zu jedem Song eine Beschreibung zu lesen, wie es dazu kam, was die Idee dahinter war und was ich Aussagen möchte damit.

FF: Leider muss ich es fragen, auch wenn ich es persönlich nicht will…

Problem mit Solatrike II

DB: Ja ich habe ein paar Kunstgalerien durchstreift, nach-dem ich mit Frank den Botanischen Garten besuchte. Die Contemporary Art Galleries bestehen nur noch aus Video-installationen und sonst verschrobenen Gegenständen, dazu habe ich noch den Rest der National Gallery of Victoria an-geschaut. Ein paar Tage später fand ich sogar noch einen weiteren Zweig davon.

FF: Wie ging die Problemfindung beim Solatrike weiter?

DB: Ich radelte von einer Solaranbieterfirma zur nächsten und jeder erzählte wieder was anderes. Ich musste also an einem schönen Tag ohne Wolkenabschattung alle Module einzeln durchmessen. In den letzten Tagen habe ich viel gelernt und konnte es endlich selber machen. Das Ergebnis war er-schütternd. Ein Modul war tot und alle anderen hatten nur noch 30-40% der Leistung. Das Ampère war auf weniger als die Hälfte gefallen und das ist der Grund warum es ewig dauert, bis die Batterie voll ist. Also brauchte ich alle neu, nur bekomme ich die nirgends geschenkt. Australien ist zwar eine Hochburg an Solarenergie, doch es sind alles Anlagen für aufs Dach, die leichten mobilen Module sind ein kleiner Markt und ich habe hier nichts Passendes gefunden. Die Grösse passte von den Modulen hier nicht, also habe ich beschloss-en wieder die gleichen Module in Deutschland zu bestellen.

FF: Gibt es nach vier Jahren keine Leistungsfähigere Module? Ich dachte, das macht so viel Fortschritt.

DB: Dachte ich auch, dem ist leider nicht so, vor allem weil der Markt für die flexiblen Module so klein ist. Solarfun-shop.de hat mir die Module mitsamt neuen Kabeln zu einem Kostennachlass geschickt.

FF: Sind die schon da?

DB: Nein, aber deshalb mache ich unterdessen Ferien in Tasmanien. Mein Trike lasse ich hier und besuche die Insel als Backpacker. Ich hoffe einige Wanderungen zu machen und nicht gleich im Schnee zu versinken.

FF: Da werden wir gespannt sein, was Du uns aus Tasmanien erzählen wirst.


Passende Links dazu:

A lot to do in Melbourne

Power Pen (PP): What were your activities when you arrived in Melbourne?

David Brandenberger (DB): There was a lot going on. By chance Julian from the Solartuk expedition contacted me when I had just arrived and we met for tea to share our ex-periences. The Solartuk is a Tuk-tuk, which they rebuilt and powered with solar cells. With it they drove from Melbourne up the whole east coast to Cairns. Their next project is a solar-powered trike, so they wanted some information. The next day was dedicated to art; I visited the National Gallery of Victoria but couldn't see everything and had to postpone the rest for another time. In the evening I took part in a live drawing course. I found out that this was more of a beginner's course and I skipped the exercises. But what made it more difficult was that the models only posed for 10 to 15 minutes, much too short for me. That was a challenge to sketch quickly. I had chosen my sketchpad and pencil instead of the big sheets and charcoal pencils - I was not in the mood for charcoal pencils and how could I have taken the big sheets with me? The teacher didn't like it, but I didn't care, I'm old enough to do what I want.

PP: It went on one after the other.

DB: On Saturday I had two almost simultaneous events in which I wanted to participate. Early in the morning I drove with the Solatrike into the city, meandered through the city and curved through the industrial area to the Kart-Center. There was the exhibition of electric vehicles where I met the people from Solartuk again and Wiebe was there with his Blue Bandit. As an unofficial guest I had installed myself next to the Solartuk and could give information to some interested people.

PP: Why did you leave after more than an hour?

DB: The next event called and I had to go so that I could meander through the city again. But I arrived just in time to prepare for the event.

PP: Preparing? What kind of event was that?

WNBR

DB: On this day the WNBR (World Naked Bike Ride) took place in the southern hemisphere. This is a worldwide demon-stration of the cyclists to draw attention to the cyclists and their safety on the road. After an accident with a cyclist, most motorists say they haven't seen the cyclists, even if they wear brightly coloured suits. The demonstration asks back: "Do I have to ride naked before you see me?” Then you cycle as naked as you like. It is no compulsion and most people paint a slogan on their back with body painting or paint the whole body.

PP: The way I know you, did you deal with the brush?

DB: For some temporary "artworks" I had left my handwriting. Within two hours, the crowd of about 400 participants cycled to the Melbourne Museum and back again on a circuit. The Solatrike was right in the middle of it. It was great fun to de-monstrate peacefully with so many cyclists.

PP: You were there with the whole Solatrike, including the trailer?

DB: Yes, of course. It's about attracting attention and you stand out with this thing.

PP: I slowly have the feeling that this is manic with you. Attract attention at any price. The other people were probably better built than you?

DB: That's not the point. There are people of all sizes and weight classes. Another goal is to promote a positive body image; we're not supermodels, but we accept each other as we are.

PP: You weren't idle on top of that.

Live-Interview

DB: I already once removed the front engine and changed a tire together with the tube. Jesus already said that you shouldn't fill new wine into old tubes, you probably shouldn't fill old tubes into new tires. Besides I tried to record my new song "Honeymoon" as good as possible.

PP: Did you practice for the interview on Monday morning?

DB: Of course, that too. As announced, the interview was broadcast live. It almost didn't work out because Gary (the interviewer) had a power subbook shortly before and again in the first five minutes. But his team saved the situation and afterwards it worked. It was my turn in the first half hour and I told the audience about the Solatrike project, how it started and what I had experienced in the meantime. A few photos illustrated the statements. I finished with a short sample of the Solatrike theme. I wrote the instrumental two years ago for my multivision show. The whole interview can now be watch-ed on the Laidback Bike Report channel on YouTube.

PP: Now you are already in the "Hall of fame" of recumbent cyclists. But you still had some problems to solve.

DB: I brought the battery to the inspection and at the mount-ing plate I had the cracks welded, so that it doesn't wiggle around anymore. Everything is fine with the battery, so the problem must be somewhere else. First, I repaired the front motor, removed the freewheel and replaced it with a new one. Now it runs again - hopefully! Without luggage it runs, how it goes then fully loaded uphill, turns out later. Besides I have done some accumulated work and made the navi-gation of my website sleeker. The pages "Fun" and "Cartoons" are now subpages in "Creativity", the "Links" I have placed at "Bio" and the three pages of the "Photokina Köln" can be found as subpages in the "Photography Topics", because I added new entries in two of these chapters from other places. Therefore I have created a new page with the frequently asked questions about the Solatrike project and a new page for the many photos of Australia.

PP: Did you also work on your music?

DB: A project I started more than a year ago was finally fini-shed. Now you can read a description for each song, how it came to this, what was the idea behind it and what I want to say with it.

PP: Unfortunately, I have to ask it, even if I don't want it personally...

Problem with Solatrike II

DB: Yes, I've roamed a few art galleries after visiting the Botanical Garden with Frank. The Contemporary Art Galleries only consist of video installations and other eccentric objects, and I also looked at the rest of the National Gallery of Victoria. A few days later I even found another branch of it.

PP: How did the Solatrike problem continue?

DB: I cycled from one solar company to the next and every-one told something different. So, on a beautiful day without cloud shadowing I had to measure all modules individually. In the last days I learned a lot and could finally do it myself. The result was shocking. One module was dead and all others had only 30-40% of the power left. The ampere had dropped to less than half and that's the reason why it takes forever until the battery is full. So, I needed them all new, but I don't get them anywhere sponsored. Australia is a stronghold of solar energy, but it's all systems for the roof, the light mobile modules are a small market and I haven't found anything suitable here. The size of the modules didn't fit here, so I de-cided to order the same modules in Germany again.

FF: After four years, will there not be any more powerful modules? I thought that makes so much progress.

DB: I thought that too, but unfortunately that's not the case, especially because the market for flexible modules is so small. Solarfun-shop.de sent me the modules together with new cables at a discount.

FF: Have they arrived yet?

DB: No, but that's why I'm going on holiday in Tasmania. I leave my trike here and visit the island as a backpacker. I hope to make some hikes and not sink into the snow right away.

FF: We will be curious what you will tell us from Tasmania.


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Comments: 1
  • #1

    Hostettler Kurt (Friday, 12 April 2019 21:45)

    Hey David
    Wie geht es dir in Australien Süd, fährt du bald nach Sydney? Ja diese Städte kenne ich auch sehr gut, war ich schon im 2004 an der ganzen Ostküste bis Grand Berrier-Ryff auf Achse. Leider war ich zwischenzeitlich Krank. Mein Motor hatte einige Aussetzer und so musste ich insgesamt 6 Stends platzieren lassen. Nun bin ich seit dieser Woche wieder am Aufbau meiner Kräfte und hoffentlich auch auf meinen Ideen.
    Dir wünsche ich eine gefreute kurzweiligen weiteren Trip durch den Osten und hoffentlich auf viele interessante Begegnungen.
    Liebe Grüsse aus Klosters
    Kurt