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040 China 1

China 1

(25. Mai – 4. Juni 2017)

(geschrieben von Flinke Feder am 25. Juli 2017 redigiert vom grün gefiederten Papageienvogel mit drei Buchstaben; dem Ara)

(Die Red.) Nun ist es schon wieder soweit und wir sind zwei Monate im Rückstand. Die Redaktion des Reisemagazins „Leise Reisen„ entschuldigt sich für diesen Umstand, kann aber nicht viel dazu beitragen, um den Rückstand wieder auf zu holen

Flinke Feder (FF): Dein Erster Bericht von China kommt nun ziemlich spät. Du bist ja schon aus China raus. Was ist passiert?

China 1

(May 25. –June 4. 2017)

 

(Written by Power Pen on July 25, 2017 edited of the Green-feathered Parrot bird Macaw)

(Editorial) Now it already happens again and we’re two month behind. The travel magazine "Gravel travel" apolo-gizes for this circumstance, but cannot do anything to bring the backlog back on.

Power Pen (PP): Your first report from China is now coming pretty late. You're out of China. What happened?


David Brandenberger (DB): Ich erhielt nur zweimal sechzig Tage Visum und das reichte bei weitem nicht durch ganz China zu radeln – ich bin ja kein Radrennfahrer.

FF: Du hast Dich entschlossen bis Hohhot zu fahren und von da einen kurzen Aufenthalt von einer Woche in der Mongolei zu verbringen. War das von Anfang an so geplant?

DB: Nein, das hat sich so ergeben. Ich hatte es zwar schon im Hinterkopf geplant, aber wenn ich es nicht geschafft hätte, wäre ich mit dem Bus nach Hohhot gefahren.

FF: Wir greifen nun ziemlich vor. Wir wollen aber zum Anfang zurück, als Du in China eingereist bist. War das kein Problem?

DB: Nö, es war zwar ein ziemliches Prozedere an der Grenze, aber das gehört zu China. Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht und zwar richtig kompliziert.

FF: Wie war es mit dem Trike?        

DB: Die hatten etwas Mühe damit. Erst desinfizierten sie die Reifen und dann wurde alles gescannt – ich hätte gerne das Bild davon gesehen.

FF: Deine Reise fing gleich mit einem harten Brocken an.

DB: Die erste Strecke führte mich durch die Berge eine schöne Passstrasse hoch. Die war gerade noch flach genug, dass ich alles mit dem Hintermotor fahren konnte. So kurbelte ich Höhenmeter um Höhenmeter hoch, insgesamt etwa 1400 an diesem Tag. Im obersten Drittel folgte eine Riesenschleife, die führte an einem hübschen Wasserfall vorbei, dann durch einen Tunnel mit schlechtem Strassenbelag und zuletzt über eine Brücke. Das war anstrengend aber schön. Zu Oberst landete ich dann am Sayram See auf 2165 m.ü.M. - mein Zwischenzeitlicher Höhenrekord. Der See ist zwar schön, aber total eingezäunt damit er nicht verschandelt wird nehme ich an. In der Nähe wird ein riesiges Naturcenter gebaut inklusive geometrisch gepflanztem Wald, damit sich die Natur ja schön präsentiert und alle Bäume in Reih und Glied stehen, wie bei der Militärparade. Dass die Tannen viel zu dicht gepflanzt werden ist ein anderes Detail.

FF: Du hast von diesem Abschnitt ein lustiges Video gedreht und für diejenigen welche kein Bündnerdeutsch verstehen, hast Du englische Untertitel bereitet. (Siehe unten!)

DB: Anschliessend sauste ich auf der anderen Seite wieder hinunter und brach gleich wieder einen Rekord.

FF: Welchen?

DB: Den wollte ich eigentlich nicht brechen, aber die Strasse war so gut, dass plötzlich 56.8 km/h auf dem Tacho stand.

FF: Wie fühlt sich das an?

DB: Wie in einem Schleudersitz ohne Sicherheitsgurte oder in einer Seifenkiste ohne Kiste rund herum.

FF: Du konntest gleich noch etwas feiern.

DB: Das waren die 16‘000 km – das ist aber auch schon lange her.

FF: Wieso geht das denn so lange bei Dir?

DB: Wegen den 60 Tagen wollte ich keine Zeit verlieren und musste mich sputen. Ich fuhr mindestens 100 Kilometer pro Tag und war am Abend ziemlich frustriert, dass ich nur wenige Zentimeter auf der Karte weit gekommen bin. Da fehlt mir auch die Zeit noch viele Fotos zu bearbeiten.

FF: Hast Du auch was vom Land gesehen?

DB: Ja klar, Ich habe natürlich auch Stopps und Pausen ein-geplant und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten am Weg besichtigt. Manchmal musste ich mich auf eine Auswahl be-schränken und manchmal war tagelang nichts als Kilometer-fressen angesagt. Dieses Land ist einfach viel zu gross und die Distanzen gewaltig.

FF: Ohne Pannen ging es auch nicht.

DB: Diesmal hat es die andere Achse im Anhänger erwischt. Gut habe ich nun Ersatz dabei. Bei einer kleinen Stadt konnte ich sie mit Hilfe der Einheimischen schnell ersetzen.

FF: Wie sind die Einheimischen?

DB: Sehr neugierig, vor allem die Han-Chinesen. Die Uiguren sind etwas zurückhaltender, aber die sind ja nun in der Minderheit im eigenen Land.

FF: In welchem Land meinst Du?

DB: Das „autonome“ Uigurische Territorium Xinjiang. Vor jedem grösseren Ort steht eine Polizeikontrolle, jeder Laden hat eine Sicherheitskontrolle, in den Städten wird jeder vor dem Einsteigen in den Bus kontrolliert – auch Kinder.

FF: Auch Kinder? Wieso?

DB: Frag mich nicht, frag die Chinesen. Kinder sind sehr wahr-scheinlich sehr gefährlich und könnten einen Aufstand organisieren mit ihren Butterbroten. Das ist vielleicht chinesi-sche Logik, die kapier ich einfach nicht, die hat mit unserer Logik nichts, aber auch gar nichts gemeinsam. Ich nenne das: Kinesiologie.

FF: Das ist aber etwas völlig anderes.

DB: Eben!

FF: Das macht mich konfus.

DB: Was meinst Du, wie mir es geht? Übrigens kommt „konfus“ nicht von Konfuzius?

FF: Übst Du da nicht heftige Kritik an China?

DB: Das verstehst Du falsch, das ist keine Kritik! Ich berichte nur. China darf man nicht kritisieren. Ich verstehe es einfach nicht. Ich glaube das kann man als „Nicht-Chinese“ auch nicht.

FF: Wir wollen aber etwas von der Reise wissen. Wie sind die Leute?

DB: Eben neugierig, etwa zurückhaltender, doch auch hier kriege ich ab und zu spontan etwas zu trinken aus dem Auto oder auf der Strasse gereicht. Sogar von der Polizei, auch wenn der nächste Posten es dann ganz genau wissen will und sogar meine Apotheke auseinandernimmt. Ein Polizei-posten hat mir auch meine Wasserflasche mit heissem Wasser aufgefüllt – das ist hier Usus. Wenn es heiss ist trinkt man hier heisses Wasser – wie, wenn Tee noch nicht erfunden wurde.

FF: Du kapierst das einfach nicht. Wie waren die Unterkünfte?

DB: Am liebsten habe ich gezeltet, da habe ich meine Ruhe, kann kochen, was ich mag und meine Matratze ist flauschig weich. Die Hotels haben da ziemlich harte Unterlagen. Ich frage mich welche Steine die in die Matratzen legen. In den grösseren Städten ist nicht jedes Hotel konzessiert ausländ-ische Touristen aufzunehmen, bis man dann dasjenige gefunden hat, kurvt man in der ganzen Stadt herum.

FF: Bis in welche Stadt bist Du dann geradelt?

DB: Meine erste längere Pause habe ich in Ürümqi gemacht. Da wurde ich von Anik eingeladen bei ihr zuhause zu wohnen. Sie hat 2015 den Sun-Trip mit ihrem „Sputnik“ gemacht (auch ein Solar betriebenes Pedelec Trike). Sie hat mich vor längerer Zeit im Facebook entdeckt und wir hatten immer etwas Kontakt. Da sie in Ürümqi als Englischlehrerin arbeitet hat sie mich spontan eingeladen und unser Treffen war ganz lustig. Ich hatte es genossen mit ihr und ihren zwei Lehrerinnenkolleginnen Alex und Billy zu plaudern und auszutauschen. (Ja, das sind zwei Frauen: Alexandra aus Rumänien und Biljana aus Serbien)

FF: Was hast Du in Ürümqi sonst noch gemacht?

DB: Das Museum angeschaut mit sehr interessanten tätowierten Mumien, Parks besucht, eine Skizze gemacht, auf der Suche nach einer Moschee eine katholische Kirche gefunden...

FF: Hast Du die Moschee dann gefunden?

DB: Nein, die nicht dafür eine andere.

FF: Warst Du auch in der Umgebung von Ürümqi?

DB: Ich wollte noch einen Ausflug in die Berge machen, doch es war keine Tour an dem Tag. Danach musste ich aber langsam wieder weiter, denn eine lange Strecke wartete noch auf mich.

FF: Über diese lange Strecke werden wir das nächste Mal berichten, sobald die nächsten Fotos bearbeitet sind. Das letzte Mal hat er ja sogar vergessen die Fotos von Kasachstan zu aktualisieren – nun sind also alle drin. Auf der Seite China ist nach der ersten Galerie eine zweite mit den neusten Fotos von dieser Reise gestartet. Videos gibt es natürlich auch schon.

 

Anm. d. Red: Aktuelle Telefonnummer in China:

- Handy: ++86 176 902 677 81

David Brandenberger (DB): I only got a 60-day double entry visa and that wasn't enough to cycle through all of China – I'm not a race cyclist.

PP: You decided to go to Hohhot and spend a short stay of a week in Mongolia. Was that planned from the beginning?

DB: No, this has occurred like that. I had planned it in the back of my mind, but if I hadn't made it, I would have gone by bus to Hohhot.

PP: We're anticipating pretty much now. But we want to go back to the beginning when you arrived in China. Wasn't that a problem?

DB: Nope, it was quite a procedure on the border, but that belongs to China. Why do it simply, if you can do it compli-cated and really complicated.

PP: How was it with the Trike?

DB: They had some trouble with it. First, they disinfected the tires and then everything was scanned – I would have liked to have seen the picture of it.

PP: Your journey began with a hard chunk.

DB: The first route led me through the mountains up to a beautiful pass road. It was just flat enough that I could drive everything with the back motor. So, I cranked up meters by meters in altitude, totaling about 1400 on that day. The top third was followed by a giant loop, which led past a pretty waterfall, then through a tunnel with bad pavement and finally over a bridge. That was exhausting but nice. At the end I landed at the Sayram Lake at 2165 masl -my inter-mediate altitude record. The lake is beautiful, but totally fenced so that it will not get blight I suppose. Nearby, a huge natural center is built including a geometrically planted forest, so that nature presents itself beautifully and all the trees stand in line, as in the military parade. The fact that the fir trees are too densely planted is another detail.

PP: You have made a funny video of this section and for those who do not understand your Swiss dialect, you have prepared English subtitles. (See left side!)

DB: Then I whizzed down again on the other side and broke a record again.

PP: Which one?

DB: I didn't really want to break it, but the road was so good that suddenly 56.8 km/h was on the speedometer.

PP: How does that feel?

DB: As in a sling seat without safety belts or in a soapbox without a box around.

PP: You could celebrate something else.

DB: That was 16 ' 000 km – but that was a long time ago.

PP: Why does that take so long?

DB: Because of the 60 days I didn't want to lose time and had to hurry. I drove at least 100 kilometers a day and was quite frustrated in the evening that I was only a few inches on the map further on. I also lack the time to edit many photos.

PP: Did you see anything from the country?

DB: Yes, of course, I also planned stops and breaks and visit-ed the various sights along the way. Sometimes I had to limit myself to a selection and sometimes, for days, nothing else as cycling kilometers was on the list. This country is just way too big and the distances are enormous.

PP: Without mishaps it did not go either.

DB: This time the other axle in the trailer broke. Well, now I have a replacement. In a small town I could quickly replace it with the help of the locals.

PP: How are the locals?

DB: Very curious, especially the Han Chinese. The Uyghur’s are somewhat more restrained, but they are now in the minority in their own country.

PP: In which country do you mean?

DB: The “autonomous” Uighur territory of Xinjiang. There is a police control in front of every bigger City; every shop has a security check; in the cities everyone is checked before boarding the bus – even children.

PP: Even children? Why?

DB: Don't ask me, ask the Chinese. Children are very likely to be very dangerous and could organize a rebellion with their sandwiches. This is perhaps Chinese logic, I just don't unders-tand, it has nothing in common with our logic, but nothing at all. I call it kinesiology.

PP: But that's something completely different.

DB: There you go!

PP: That makes me confused.

DB: What do you think I am? By the way, "confused" does not come from Confucius?

PP: Do you not practice fierce criticism of China?

DB: You get it wrong, that's not a critique! I'm just reporting. China must not be criticized. I just don't understand it. I don't think you can do that as a "non-Chinese" either.

PP: But we want to know something about the trip. How are people?

DB: As I said curious, more restrained, but even here I get spontaneously something to drink out from the car or on the street. Also, from the police, even if the next post wants to know exactly what I carry with me and had a very close look at my pharmacy. At one police station they also filled my water bottle with hot water – this is normal practice here. When it's hot, you drink hot water – like tea hasn't been invented yet.

PP: You just don't get it! How were the accommodations?

DB: Preferably I camped out, there I can relax, can cook what I like and my mattress is fluffy soft. The hotels have pretty hard mattresses. I wonder what kind of stones they put in the mattresses. In the larger cities, not every hotel is allowed to take foreign tourists, until you find the one you criss-cross the whole city.

PP: To which City did you cycle?

DB: I made my first long break in Urumqi. I was invited by Anik to live in her home. She made the sun trip in 2015 with her "Sputnik" (also a solar powered Pedelec Trike). She discover-ed me on Facebook a long time ago and we always had some contact. Because she worked in Urumqi as an English teacher, she spontaneously invited me and our meeting was quite fun. I had enjoyed chatting and sharing thoughts with her and her two female teachers, Alex and Billy. (Yes, these are two women: Alexandra from Romania and Biljana from Serbia)

PP: What else did you do in Urumqi?

DB: I visited the museum with very interesting tattooed mummies, visited Parks, made a sketch, in search of a mosque I found a Catholic church...

PP: Did you find the mosque then?

DB: No, not that one, but another one.

PP: Were you also in the vicinity of Urumqi?

DB: I wanted to go on a trip to the mountains, but it wasn't a tour on that day. After that I had to continue, because a long-distance drive was waiting for me.

PP: We will be reporting this long distance drive the next time when the next photos are edited. The last time he even forgot to update the photos of Kazakhstan - now everything is in. On the China page, after the first gallery a second one with the latest photos of this trip is started. Of course, there are videos to see as well.

Editors note:  actual telephone number in China:

- Mobile: ++86 176 902 677 81

 

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Comments: 2
  • #1

    Ruth Tobler (Sunday, 30 July 2017 10:04)

    Lieber David.
    Ach ist das schön das mann von dir wieder mall etwas Lesen darf. Wie geht es dir? Hast du auch schon Wadenkrämpfe, wie ist das mit dem Verpflegung ,Ich Wünsche dir gute Reise weiter hin und alls Begleitunlg Viel Sonnenschein. Lieber Gruss Sendet Ruth

  • #2

    Hulett's (Sunday, 06 August 2017 10:06)

    Hallo Flinke Feder

    Deine Reisereportage...
    Kurz gesagt...informativ....spannend....und kurzweilig....weiter so :-)

    Danke, Danke und es herzlichs Grüessli uns dr Heimat